Am 7. Oktober waren die Schauspieler von "Theater in der Kirche" in der Bechliner Dorfkirche zu Gast. Sie führten das über 2400 Jahre alte Stück "Lysistrate" von Aristophanes auf. In der dem mit über 80 Gästen gut besetzten Kirchenschiff wurde viel gelacht und mitgefiebert als die Schauspieler ihr Spiel begannen. 

Der griechische Dichter bettete die ernste Problematik in einen humoristischen Geschlechterkampf. Vom Wunsch nach Frieden angetrieben, ruft Lysistrate (Maria Strauss), eine listige Athenerin, die Frauen der kriegslüsternen Griechen zum Streik auf. „Es ist kein Mann mehr da, deshalb haben wir Frauen uns zusammengetan, um Griechenland zu retten“, sagt Lysistrate. Make love, not war!

 Auch den Frauen macht der Sexstreik zu schaffen

Sie besetzen die Akropolis und wollen den Männern nicht nur den Zugang zum Staatsschatz verwehren, sondern auch zum Ehebett. Und das auf subtile, raffinierte Weise. Sie wollen sie solange reizen, bis die Liebesabstinenz zur Qual wird und die Männer schließlich bereit sind, Frieden zu schließen.

„Das eben ist es, was Rettung uns verspricht, die gelben Schals, die Bänderschuhe, die Schminke“, sagt die Athenerin. Doch auch den Frauen macht der Sexstreik zu schaffen. Dennoch schwören sie: „Nie soll ein Ehemann mir nahen mit steifer Rute – und wenn ich schön geputzt im ­gelben Schal ihm gegenüber trete, so werde ich mich ihm nicht ergeben.“

Hilflos wirkende Krieger

Der deftige Wortwitz verfehlt seine Wirkung nicht, an diesem Nachmittag wird in der Kirche ungewöhnlich viel gelacht. Amüsant anzuschauen war der Schlagabtausch zwischen den Geschlechtern, vor allem angesichts der weiblichen Übermacht und der hilflos wirkenden Krieger. Und während Myrrhine mit raffinierten Mitteln ihren Kinesias immer mehr erregt, wälzt dieser sich schließlich unbefriedigt im Liebeswahnsinn am Boden.

Nach einigen Diskrepanzen – mehrfach wollen auch die liebestollen Frauen die Burg verlassen und in die Ehebetten zurückkehren – führt der raffinierte Plan dennoch zum Erfolg. Aristophanes beweist, dass es manchmal ungewöhnlicher Wege bedarf, um ein Ziel zu erreichen. Humor kann dabei eine starke Waffe sein, und vor allem die Liebe.

Der athenische Komödiendichter Aristophanes war ein scharfzüngiger Zeitgenosse. Für seine Komödien erhielt der griechische Dichter Aristophanes bei den Festspielen im antiken Griechenland zu Ehren des Gottes Dionysos hohe Auszeichnungen.