Mein Freund Harvey

von Mary Chase

Theater in der Kirche

Seit nunmehr 12 Jahren tourt das Ensemble des Vereins Theater in der Kirche e.V. durch brandenburgische Dorfkirchen. Der Enthusiasmus ist ungebrochen, denn die Kombination aus historischen, spirituellen Orten und der Spontaneität und Direktheit des Theaters ist etwas Besonderes. Schauspieler zum Anfassen auf der einen Seite – aufgeschlossene, interessierte Zuschauer auf der anderen, so simpel die Rezeptur, so wirksam ist sie. Denn sie schafft unvergessliche, einmalige Momente für alle.

Der Thespiskarren ist ein roter Anhänger – übernachten müssen die Schauspieler nicht in ihm. Ansonsten erinnert vieles vom Prozedere der engagierten Theatertruppe an eine Wanderbühne, die mit dem Wagen übers Land zog. Flexibilität ist bei allen Beteiligten oberstes Gebot.

Nach dem Ausscheiden der Schauspielerin und Regisseurin Heidi Walier im Jahre 2011 übernahm Elena Brückner die künstlerische Leitung des Theaters und stellt in diesem Jahr mit dem Stück „Mein Freund Harvey“ ihre zweite Inszenierung für dieses Projekt vor.

Weitere Informationen über den Verein finden Sie im Internet unter www.theater-in-der-kirche.de.

Das Stück

Dieses Jahr steht „Mein Freund Harvey“ auf dem Tourneeplan, der durchschlagende, mit dem Putlitzer-Preis ausgezeichnete Broadway-Erfolg der amerikanischen Schriftstellerin Mary McDonough Coyle Chase (1907-1981). Ihre Mutter war irischer Abstammung und so erklärt sich der Ursprung der Harvey-Figur aus der keltischen Mythologie der Pukas: Diese sind Naturgeister, welche die menschliche Sprache beherrschen und ganz unterschiedliche Tiergestalten annehmen können. Bei Mary Chase ist es ein nahezu zwei Meter großer Hase, der für Verwirrung sorgt. Freilich nur Menschen von besonders gutem Charakter können ihn zu Gesicht bekommen. Elwood P. Dowd, ein charmanter Herr mit ausgezeichneten Manieren, treibt seine Schwester Veta Louise mit seinem imaginären Freund Harvey schier zur Verzweiflung. Diese lässt ihren friedfertigen Bruder kurzerhand in ein Sanatorium einweisen. Doch stellt sich die Frage, wer wirklich verrückt ist.

„Mein Freund Harvey“ ist eine lebensklug-verständnisvolle Komödie mit geradezu philosophischem Finale.